Neulich in Schüttorf
Neulich in Schüttorf
So war das: Henry, the Navigator, seines Zeichens vierter Sohn König Johanns des Ersten von Portugal steht an der Landzunge von São Vicente, schaut in die Ferne und beginnt, eine nächste Reise zu planen. Ruhige See, weite Sicht und ein Mond, der Mut macht, auf ein Neues in die Ferne zu reisen.
Wo wird die Reise hingehen, wie kommen wir dahin, und was hat das mit Schüttorf zu tun? Viele Fragen galt es zu beantworten. Fragen, die sich von allein stellten, die sich geradezu aufdrängten: Schüttorf – und warum?
Nicht viele Leser kommen bis hierher, aber jetzt erfährt man, dass an diesem Wochenende in Schüttorf die Goju Ryu Meisterschaften stattfanden.
Da wir allerdings am Freitag noch der Gesellschaft unsere Produktivkraft zur Verfügung stellen mussten, stand die Abreise erst am Nachmittag an.
Ab hier unterscheiden sich dann allerdings die Geschichten von Henry und uns gewaltig.
Während in Sao Vicente ruhige See und gute Sicht herrschten, verabschiedete sich auf dem Berliner Ring der Sauerstoffgehalt der Luft schlagartig. Auf der Überholspur machten sich einige Heringe auf den Weg, gefolgt von einer Gruppe aggressiver Tigerbarsche. Plötzlich fühlte man sich wie vor der Landzunge von Sao Vincente bei rauher See und Unwetter. Die Sicht war bei 10m, und das einzige, was man noch erkennen konnte, war die Tanganjikasee-Sardine, die vom Scheibenwischer ständig eins hinter die Kiemen bekam.
Nach ca. 100 km in schwerer See konnten wir dem Unwetter entkommen und anschliessend – soweit möglich – mit Warp 2 westwärts abrauschen, um nach fünf Stunden (NRW/Niedersachsen/NRW/Niedersachsen/NRW/Niedersachsen) unser Nachtlager zu erreichen.
In vortreffleicher Remise untergebracht, konnten sich unsere Sportler ausruhen und auf den Wettkampftag vorbereiten.
Am Wettkampftag selber waren dann alle fit. In wirklich guten und spannenden Wettkämpfen wurden die Meister des Goju Ryu ermittelt. Auf hohem Niveau kämpften sich schließlich Sophia (2.Platz) und Marvin (2.Platz) auf das Podest. Für Maxi und Robin endete die Veranstaltung mit Platz 1 und 2. Aber auch die Leistungen von Antonia und Jason waren gut. Bei hoher Leistungsdichte landeten beide jeweils auf dem 5. Platz.
Auf der Rückfahrt hatten dann alle, die auf dem Hinweg die Fenster geschlossen hatten, die Gelegenheit, noch einmal richtig abzusaufen. Als hätten wir es vermisst, begann bei Ludwigsfelde wieder der Wolkenbruch.
Aber wir haben keinen Grund zur Klage. Wir haben die Elbe unbeschadet überquert – in beide Richtungen. So hatten wir auf dieser Fahrt auch noch ein bisschen Glück.